Es tut mir leid, aber auch
Niedersachsen wird den Shutdown bis zum 31. Januar 2021 verlängern und
auch die Vorgaben für direkte Kontakte zwischen Menschen jenseits des
eigenen Hausstandes weiter verschärfen. Niedersachsen hat niedrigere
Infektionszahlen als andere Länder in Deutschland, aber auch wir müssen
davon ausgehen, dass die tatsächliche Inzidenz deutlich höher ist als
die statistische Aussage. Es gibt keinen Grund, sich in Sicherheit zu
wähnen, ganz im Gegenteil", so Ministerpräsident Stephan Weil nach einer
mehrstündigen Videokonferenz der Länderchefinnen und -chefs mit der
Bundeskanzlerin und Teilen des Bundeskabinetts. Auch Niedersachsen sei
nach wie vor weit entfernt von dem ersten Zwischenziel 50 Neuinfektionen
pro 100.000 in 7 Tagen.
Weil: „Ich bedanke mich sehr bei
allen, die in den letzten Wochen trotz der Feiertage sehr zurückhaltend
waren in ihren direkten Kontakten mit anderen Menschen. Dennoch ist es
im Rahmen der geltenden Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und
Silvester zu anderen als den üblichen Begegnungen im engen Familien- und
Freundeskreis gekommen. Die genauen Folgen der Festtage sind jedoch
noch nicht absehbar."
Die Inkubationszeit des Virus beträgt rund
zehn Tage, viele Menschen sind an den Feiertagen nicht zum Arzt
gegangen, die Labore haben weniger getestet. Die wirklichen Inzidenzen
werden erst Mitte nächster Woche erkennbar sein. Der Winter hat gerade
erst begonnen und damit die Zeit, in der das Coronavirus besonders
leicht von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Kalte Luft, längere
Aufenthalte in beheizten Räumen und andere Infekte begünstigen die
Ausbreitung des Virus. Die in Großbritannien und Südafrika aufgetretenen
Virusmutationen bergen noch größere Risiken.
Der
Ministerpräsident bittet deshalb alle Niedersächsinnen und Niedersachsen
auch weiterhin um eine enge Begrenzung ihrer direkten persönlichen
Kontakte auf das absolute Minimum. „Bleiben Sie bitte möglichst zu Hause
und treffen Sie höchstens eine weitere Person jenseits Ihres
Hausstandes - idealerweise immer dieselbe."
Da sich in diesem
Punkt voraussichtlich nicht alle Menschen einsichtig zeigen werden,
sollen private Zusammenkünfte in Niedersachsen mit der nächsten
Verordnungsänderung begrenzt werden auf höchstens eine weitere nicht im
eigenen Haushalt wohnende Person. Das gilt dann für Alleinlebende ebenso
wie für Familien, für Kinder ebenso wie für Erwachsene, für den
öffentlichen Raum ebenso wie für den privaten.
Aktuell wird für
keinen Landkreis in Niedersachsen eine höhere Inzidenz als 200 pro
100.000 in 7 Tagen nachgewiesen. „Für diejenigen Landkreise aber, in
denen das in den nächsten Wochen passieren wird, wird das Land
Niedersachsen weitere lokale Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz
vorsehen - gegebenenfalls auch Einschränkungen des Bewegungsradius", so
Stephan Weil nach der Ministerpräsidentenkonferenz. „Wir behalten uns
ausdrücklich vor, auch tagestouristische Ausflüge zu verbieten, wenn die
7-Tages-Inzidenz die 200er Marke überschreitet. Schon jetzt bitte ich
alle, auf Fahrten in den verschneiten Harz zu verzichten. Die dort zu
beobachtenden Menschenansammlungen sind trotz der frischen Luft
gefährlich im Hinblick auf eine Übertragung des Virus. Es gibt auch
sonst schöne Ecken in Niedersachsen, in denen sie spazieren gehen oder
mit dem Rad fahren können."
Auch in Schulen und Kitas sind
deutliche weitere Einschränkungen vorgesehen. Wegen der Einzelheiten
wird auf die aktuelle Pressemitteilung des Kultusministeriums verwiesen.
Stephan
Weil: „Die für die Schulen vorgesehenen Maßnahmen sind eine weitere
erhebliche Herausforderung für Eltern und Kinder, dessen sind wir uns
bewusst. Ich bitte dafür um Verständnis. Ich begrüße es, dass der Bund
die Regelung des Kinderkrankengeldes rückwirkend ausweiten wird auf
Fälle, in denen eine Betreuung der Kinder zu Hause erforderlich wird auf
10 zusätzliche Tage pro Elternteil beziehungsweise 20 Tage für
Alleinerziehende."
Auch in Niedersachsen sind die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern - und dort
insbesondere auf den Intensivstationen - stark gefordert. Es gibt noch
ausreichend freie Betten, punktuell werden aber auch schon schwer
erkrankte Coronapatienten aus anderen Bundesländern aufgenommen.
Ministerpräsident Weil: „Herzlichen Dank allen in den Krankenhäusern und
in den Arztpraxen Tätigen! Unsere heutigen Beschlüsse sollen
Coronainfektionen verhindern, Leben retten und Ihnen einen einigermaßen
erträglichen beruflichen Alltag ermöglichen."
Der
Ministerpräsident abschließend: „Niedersachsen ist keine Insel.
Niedersachsen liegt mitten in Europa und mitten in Deutschland. Wir
haben sieben direkt an uns angrenzende Bundesländer, wir sind ein
Transit- und ein Logistikland. Und auch bei uns gibt es vernünftige und
weniger vernünftige Bürgerinnen und Bürger. Auch bei uns können die
Inzidenzen wieder stark ansteigen und auch bei uns können sich die
Intensivstationen füllen, auch bei uns sind Vorsicht und Umsicht geboten
- jetzt zu Beginn des Winters mehr denn je!"
Ansprechpartner für den Inhalt dieser Information:
Pressestelle der Niedersächsischen Landesregierung
Nds. Staatskanzlei
Planckstraße 2
30169 Hannover
Tel: 0511/120-6946
Fax: 0511/120-6833
pressestelle@stk.niedersachsen.de
Herausgeber: Nds. Staatskanzlei
Diese Information im Portal des Landes Niedersachsen: https://www.stk.niedersachsen.de/startseite/presseinformationen/verlangerung-des-shutdowns-und-weitere-verscharfungen-der-kontaktbeschrankungen-auch-in-niedersachsen-195963.html
------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Weitere Informationen aus dem Bundesministerium der Finanzen.
#BleibGesund #GemeinsamgegenCorona #Corona #ThomasKannenberg